January 18, 2023
Was macht einen Naturgarten aus?

Naturgärten sind im Trend und so stößt man, sobald man sich mit dem eigenen Garten beschäftigt früher oder später auf Begriffe wie "ökologisches Gärtnern", "Naturelemente" oder sogar "Permakultur". Dieser Blogpost soll einen Überblick geben: Was macht einen Naturgarten eigentlich aus?

Ein Naturgarten ist ein Garten, der möglichst naturnah gestaltet ist und in dem sich Pflanzen und Tiere frei entfalten können. Er sollte so gestaltet werden, dass er den Bedürfnissen der heimischen Pflanzen- und Tierwelt entspricht und ein möglichst natürliches Ökosystem darstellt. Die Natur ist oft selbst der beste Architekt. Ein Naturgarten entwickelt sich und sieht oft von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus. Bestimmte Pflanzenarten verdrängen andere, neue Arten kommen ganz von allein dazu und es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Im Naturgarten spielt dabei auch die Herstellung der eingesetzten Materialien, die Pflege und Düngung, die Auseinandersetzung mit der Natur an sich und der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle.

Es gibt verschiedene Aspekte, die einen Naturgarten ausmachen:

1.   Vielfalt: Ein Naturgarten sollte eine große Vielfalt an Pflanzen und Tieren beherbergen, um ein möglichst natürliches Ökosystem zuschaffen. Viele exotische bzw. importierte Pflanzen oder Züchtungen haben keinen hohen ökologischen Wert, da sie gar keinen oder nur wenigen einheimischenTieren als Futtermittel dienen. So blüht der Garten zwar in den schönstenFarben, doch die so wichtigen Insekten finden trotzdem keine Nahrung. Für einen Naturgarten werden Pflanzen ausgewählt, die gut auf die Umweltbedingungen desjeweiligen Standorts angepasst sind und einen hohen Nutzen für die Tierwelthaben. Demnach haben heimische Pflanzen mit ungefüllten Blüten einen hohenökologischen Wert, da ihr Pollen und Nektar gut für Insekten zu erreichen ist.

2.   Naturnahe Gestaltung: Ein Naturgarten sollte möglichst naturnah gestaltet werden, indem z.B. natürliche Materialien verwendet werdenund die Gartenfläche möglichst vielen Tieren- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. Zur Erhöhung des ökologischen Werts des Gartens, können verschiedene Naturelemente angelegt werden. Totholzhaufen, Steinpyramiden, Steinmauern,Sandarien, Sandhaufen, Tümpel, Teiche oder Nisthilfen bieten Lebensraum fürunzählige Tiere. Die Naturelemente haben einerseits einen dekorativen Wert und bieten sich an, um den Garten räumlich zu unterteilen und ihm Struktur zu geben. Andererseitserhöhen sie auch die Vielfalt an Lebewesen im eigenen Garten.

3.   Nachhaltigkeit: Ein Naturgarten sollte auf nachhaltige Praktiken setzen, indem z.B. auf chemische Pestizide und Düngemittel verzichtetwird und möglichst natürliche Materialien verwendet werden. Wenn das Gebot derstandortgerechten Bepflanzung beachtet wird, gedeihen die Pflanzen in der Regel von selbst. Ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen trägt dazu bei, dass Ihre Pflanzen kräftig und ganz natürlich heranwachsen. Alsnatürlicher Dünger spielt Kompost im Naturgarten eine wichtige Rolle. Kompostenthält viele wichtige Nährstoffe, die von den Pflanzen aufgenommen werdenkönnen und zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Alle Gartenabfälle können alsKompost ihren Weg zurück auf die entsprechenden Flächen finden.

4.   Integration in die Landschaft: Ein Naturgarten sollte gut in die umgebende Landschaft integriert werden und möglichst wenig von der natürlichen Vegetation verdrängen.

Pflege: Ein Naturgarten solltemöglichst wenig gepflegt werden und sich selbst überlassen werden, damit sich die Natur entfalten kann. Wie „wild“ der Garten aussehen darf, entscheidet jeder Gartenbesitzer für sich. Durch gezielte Eingriffe und intelligente Strukturen kannein Naturgarten nicht nur ökologisch wertvoll, sondern optisch durch seine Ästhetik ein echter Hingucker sein.

Nils Lilienthal

January 18, 2023
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